2018-08-25: CS 2529 → CS bei Holden Village
Geschaetzte Strecke: 33 Meilen
In der Frueh wurde ich mit dem Problem konfrontiert, dass ich kein Wasser zum Muesli machen hatte. Naja, war das wirklich ein Problem? Nicht wirklich. Ich verputzte einfach zwei Tortilla Wraps. Die Wurst und den Kaese den ich gekauft hatte war wirklich sau lecker. Davon koennte ich mich tot fressen. Leider musste ich auch feststellen, dass die Hose wg. dem kleinen Sturz gestern auch ein Loch hat. Aber drei Wandertage wird die schon noch durchhalten! An's Flicken mache ich mich jetzt nicht mehr.
Um 6:40 Uhr startete ich los und war schon nach kurzer Zeit an einem kleinen Fluesschen. Zeit zum Zaehneputzen und Wasser nachfuellen. Richtig durstig war ich ueberraschenderweise nicht wirklich. Alles war noch sehr von den Wolken zugezogen und ich konnte nur ungefaehr erahnen wie es hier ohne dem Wolkenschleier aussehen wuerde.
Bei einem langen Abstieg in's Tal erleichterte ich mich zwischendurch und traf danach eine Wanderin mit einem super suessen Hund der kleine Wanderschuhe anhatte. Ach, war der putzig. Der Abstieg zog sich lange hin, da es wieder sehr sehr viele Kehren gab die ich entlang wandern musste. Schon um 10:30 Uhr machte ich zusammen mit anderen eine Pause und futterte auch zwei weitere Tortilla wraps. Das war sozusagen mein Brunch. Nun stand die Ueberquerung von dem reissenden Suiattle River bevor ueber den allerdings eine Bruecke fuehrte, wohl die groesste Bruecke die ich bisher in der Natur genutzt habe.
Der nun folgende Aufstieg war zuerst ganz schoen: Ich hatte das Gefuehl, dass der Himmel etwas aufklaert... bis ich dann die ersten Regentropfen spuehrte. Die ersten 600 HM schaffte ich sehr schnell und hoffte, dass es bei diesen paar kleinen Regentropfen bleiben wuerde, aber nichts da. Aus ein paar Tropfen wurde ein Nieselregen welcher dann in richtigen Regen ueberging. Meine Regenjacke hatte ich ja schon den ganzen Tag an, genauso wie gestern, da es teilweise sehr windig und schwuel war. Nun zog ich auch das erste mal den Regenschutz ueber meinen Rucksack.
Schon seit Wochen bin ich auch sehr ueber die unglaublich grossen Pilze erstaunt die es hier entlang des Weges gibt. Das war vermutlich auch die Inspiration fuer "Die Schluepfe".
Durch den ganzen scheiss Regen wurden die Pflanzen nass und die Pflanzen welche in den Wanderweg hineinreichten machten auch meine Hose nass und meine Hose dann meine Schuhe. Ich hatte teilweise das Gefuehl in meinen Schuhen zu schwimmen. Das ist alles andere als angenehm.
Irgendjemand war auch nur ein paar Minuten vor mir auf dem PCT unterwegs. Das erkannte ich an den trockenen Schuhabdruecken. Bald hatte ich die ca. 1000 HM Aufstieg geschafft. Das koennte nun wirklich der hoechste Punkt fuer den Rest meines PCT sein. Ab hier war der PCT gesperrt und die Alternative fuehrte rechts weg weiter zum Cloudy Pass. Ha, wie lustig.... Cloudy.... und ich lief seit ca. 2 Stunden schon wieder in diesem Wolkenschleier....
Um zu diesem Pass hoch zu kommen musste noch ein Geroellfeld ueberquert werden bei dem der Wanderweg steil aufstieg und dann noch ein paar Serpentinen. Der Pass selbst war unscheinbar. Einfach nur eine gruene Wiese zwischen zwei Huegeln und dazwischen fuehrte der Wanderweg durch. Jetzt standen 1000 HM Abstieg bevor.
Bei den ersten 300 HM nahm ich mir vor, unten ein Zimmer zu nehmen. Ich fror am ganzen Koerper und meine Schuhe waren ein reiner See. Dann aber hoerte der Regen auf und ich trocknete.
Der Wanderweg fuehrte durch eine wunderschoene Landschaft und bot so manche Ausblicke. Nur die Gipfel waren noch in Wolken gehuellt. Ich passierte zwei Seen sowie diverse Fluesse und war dann auch im Tal angekommen.
Auf einem Schild standen die Zeiten fuer das servieren von dem Abendessen bei der Unterkunft im Dorf. Ich musste feststellen, dass ich das schon verpasst hatte. So blieb ich gleich bei dem Campingplatz 1 km vor dem Dorf.
Zum Abendessen gab es erst mal "Lasagne". So ganz saettigte mich das aber nicht und ich legte noch mit einer Portion "Beef Stroganoff" nach. Eigentlich koennte ich immer noch mehr essen, aber ich hoerte dann auf. Morgen bekomme ich hoffentlich mein letztes Resupply Paket und deshalb konnte ich heute mehr essen. Ich habe immer noch eine Portion "Beef Stew" als Notreserve die ich aber hoffentlich nie essen muss.
Als ich mein Zelt wieder mal oeffnete um reinzukriechen kam mir ein ziemlicher Gestank entgegen. Naja, was soll's. Die letzten Tage werde ich das auch noch aushalten. Richtig waschen kann ich das hier auch nicht.