Tag 97: Der Winter kommt

2018-08-23: Levensworth → CS Lake Sally Ann


Geschaetzte Strecke: 29.5 Meilen

Die Betten in meiner Unterkunft waren sehr interessant. Diese waren einfach nur an der Wand befestigt. Ja! Und zwar mit Kletterzeug. Das wird auch dazu verwendet, um irgendwo an einer Wand zu uebernachten. Ich fand das eine tolle Idee.

Betten waren Klettverschlagunterkuenfte die man in die Bergwand befestigen konnte.

Die Betten waren zwar bequem, allerdings habe ich nicht wirklich gut schlafen koennen. Vermutlich hatte ich einfach nicht genug Bier getrunken.

Als ich in der Frueh meinen Rucksack fertig machte und am Aufbrechen war, haette ich beinahe meine 2 Dosen Wegbier im Kuehlschrank vergessen. Zum Fruehstuecken ging ich in den Mc Donalds. Dieser hatte 24 Stunden am Tag offen. Ich holte mir einen Kaffee, 2 kleine mini Wraps, einen Hashbrown sowie einen Joghurt. Keine Ahnung, wie die Amis so etwas jede Frueh essen koennen.

Es dauerte ungefaehr 20 Minuten bis ich von jemandem per Anhalter mitgenommen wurde. Dieser drehte sich auch einen Joint waehrend dem Fahren und rauchte dann darauf los. Bei der Haelfte sagte er mir dann, dass er hier rechts abbiegen muss, mich aber in 20 Minuten wieder weiter mitnehmen koennte falls mich niemand sonst mit nimmt. Ca. 10 weitere Minuten spaeter kam ich dann mit jemand anders weiter. Der bot mir auch einen Cookie an den ich gerne als erweitertes Fruehstueck zu mir nahm. Das ist hier vermutlich der letzte Hitch Hike den ich waehrend dem PCT haben werde. Ich kann es kaum glauben, dass in ein paar Tagen alles vorbei sein wird!

Am Pass angekommen drehte es mir noch einmal den Darm um. Das kam vermutlich von dem Fruehstueck. Dann ging's los. Weniger als 200 Meilen sind noch zu schaffen.

Es war 9:05 als ich beim Pass startete und sogleich sah ich in der Ferne viel weissen Dunst. Ist das nun Rauch? Oder doch vllt. Nebelwolken? Ich selbst muss mich erst mal wieder an den Anblick von Nebel und Wolken gewoehnen. Es waren dann doch wohl nur Wolken. Warum? Weil die Sonne beim Durchscheinen nicht rot wurde wie es beim Rauch der Fall gewesen waere.

Der erste Teil der heutigen Etappe verlief erst mal ganz ganz leicht abfallend um dann wieder gemuetlich aufzusteigen. Auf einmal war da ein schwarzer Hund vor mir. Erst versperrte er mir den Weg, dann lief er davon und ich ihm nach. Nach ein bisschen gebelle und ein paar Minuten liess mich dann der Hund passieren. Ich habe schon befuerchtet, dass sein Besitzer irgendwo schwerverletzt herumliegt, aber er ist wohl einfach nur weggerannt.

Der Wanderweg zog sich Stueck fuer Stueck hoeher und verlief dann endlich wieder in der Naehe des Bergruecken entlang. Damit hatte ich zwar schon bald wieder einen schoenen Ausblick, z.B. auf eine deutlich alpinere Region im Norden, allerdings gab es hier oben auch kein Wasser. Sobald die Sonne sich hinter den Wolken versteckt hat, war es auch sehr ungewohnt kalt. Das ist das noch auf den letzten Tagen miterlebe! Kaelte ist mir relativ egal, nur regnen soll es nicht.

Ich lief in relativ flottem Tempo, da ich trotz meinem spaeten Start fast 30 Meilen schaffen wollte. Zu Mittag war ich noch nicht richtig hungrig, sodass ich einfach weiter lief. Dann gab's eine kurze Abzweigung zu einem See um dort Wasser nachzufuellen und Pause zu machen. Es gab dort 4 kleine Tortillas (diese waren kleiner als die vorherigen), ein Snickers und ein Twix. Damit war ich relativ satt. Als ich beim Loslaufen auf die Uhr schaute, war es bereits 15:55. Wow, das war ganz schoen spaet, aber die fast 30 Meilen kann ich noch vor Anbruch der Dunkelheit schaffen.

Mein rechtes Knie spuehrte ich heute auch wieder. Ich halte dies beim Abstieg in einer Art Schonhaltung und lenke die Kraft auf meine Wanderstoecke etwas um. Das wird jetzt wohl noch die letzten paar Tage durchhalten!

Bald durchquerte ich dann auch wieder ein Geroellfeld beim Aufstieg, dann weiter ueber einen Pass und nach einem Abstieg kam ich beim "Pass creek" an. Dort gab es unzaehlige Trampelpfade welche durch einen grossen Zeltplatz verliefen. Da hatte ich doch tatsaechlich auch einmal den PCT fuer eine Minute verloren. Noch ein kleiner Aufstieg und ich war beim naechsten Pass oben wo auch zwei andere Wanderer bereits ihr Zelt aufgeschlagen hatten. Ich aber hetzte noch weiter. Der folgende Aufstieg war relativ gemuetlich und etwa um 19:50 kam ich dann am Sally Ann See an.

Es war bereits sehr sehr kalt und ich machte mich gleich daran mein Zelt aufzuschlagen. Gegessen wurde dann ein paar Meter weiter unten am See. Italian Style Pepper Steak. Einfach toll! Leider ist mir meine Dose Bier umgefallen die noch fast voll war. Das war wirklich aergerlich.

Beim Essen ist mir dann auch noch die Nase gelaufen und ein Tropfen ist in das Essen gefallen. Tja... 1x umrueheren und fertig.