Tag 74: Crater Lake

2018-07-31: Mazama Village Campsite → CS1856


Geschaetzte Strecke: 31 Meilen

In der Frueh war ich aus irgendeinem Grund einer der ersten der aufgestanden ist. Heute laesst sich wohl jeder etwas mehr Zeit. Meine nassen Sachen von gestern waren noch nicht vollstaendig getrocknet, also wurde die Hose und das gruene T-Shirt eben nass angezogen. Den Rest steckte ich in die Seitentaschen vom Rucksack. Um 6:30 Uhr ging's los mit einem kurzen Abstecher zur Toilette. Ach wie schoen doch eine Toilette ist!

Erst mal musste ich zurueck zum PCT. Es gab hier einen Wanderweg namens Annie Spring welcher in steilem Aufstieg zurueck zum PCT fuehrte. Hier sah ich auch einen Wanderer. Nach einem kurzen Gespraech stellte sich heraus, dass es ein thru-Hiker ist, der Southbound in Kanada gestartet ist. Endlich! Das ist der erste southbound PCT Hiker den ich getroffen habe. Sein Name ist Sky und hat auf mich einen guten Eindruck gemacht. Der wird wohl in 2 Monaten an der Mexikanischen Grenze stehen.

Auf dem PCT zurueck stieg der Weg durch Baeume erst etwas flach weiter hoeher und dann steiler und steiler. Das kann man sich wie bei einem Vulkankrater vorstellen ;-). Ha!!! Also Crater Lake.... Von Muecken wimmelte es hier auch ueberall und ich hoffte, dass es oben beim Kraterrand besser ist. Sehr schnell kam ich oben bei dem Cafe an welches noch geschlossen hatte. Ich legte meinen Rucksack ab und lief zum Kraterrand. Es war alles sehr vom Rauch zugenebelt, aber immerhin konnte ich "Wizard island" sehen sowie den Rand des Kraters. Das ist ist ein alter Vulkan in dem sich ein See gebildet hatte. In dem See gab es dann noch eine Insel, eben Wizard Island. Sehr sehr huebsch. Der Kraterrand sah einfach beeindruckend aus. Der See hatte einen Druckmesser von ein paar Meilen. Trotz dem Rauch war ich einfach gluecklich Crater Lake zu sehen. Es haette auch viel schlimmer kommen koennen.

Zurueck bei dem Cafe gab mir dann ein Mann trotz geschlossenem Cafe etwas Wasser fuer meine Trinkblase. So konnte ich los starten. Es koennte wieder eine Wasserarme Strecke werden. Der Weg verlief nun den Kraterrand auf einem Wanderweg entlang. Immer mal wieder musste ich etwas auf und absteigen. Aber das alles rentierte sich. Der Ausblick war einfach schoen. Ja, nur schoen. Nicht atemberaubend. Obwohl das bei dem Rauch auch haette der Fall sein koennen.

Allgemein war es hier auch schoen weil wenige andere unterwegs waren. Viele haben ihre Buchung wg. dem Rauch storniert. Das besondere an diesem Wanderweg war auch, dass das der hoechste Punkt fuer den Rest des PCT war. Ich werde nie mehr hoeher sein als auf diesem Kraterrand.

Ich lief um den Watchman Berg herum auf dem ein kleines Haeuschen stand, dann um den Hillman Berg und ein bisschen spaeter verabschiedete ich mich von dem Crater Lake. Der Weg zweigte nun ab. Adois!

Ein Ranger wies mich noch darauf hin, dass es einen Wassercache in einer Baerenbox geben wuerde. Perfekt!

Nun stand ein langweiliger Abstieg bevor. Leicht abfallend kreuzte der Weg nach ein paar Meilen wieder den PCT. Diesen folgte ich nun in Richtung Sueden. Sueden? Ja! Weil ich nach 2 Minuten bei dem Wassercache war. Dort angekommen war es nun Zeit fuer eine Pause. Ich freute mich schon auf Tortillawraps mit Tabascosauce!

In der Baerenbox befanden sich tatsaechlich viele Galonen Wasser und ich fuellte mir gleich einen Liter auf. Dann schaute ich in meine Fresstuete um dann leider festzustellen, dass die Salamipackung aufgeplatzt war. Ich hatte auch den Eindruck, dass dies beim Transport passiert war, da ein paar Salamistuecke bereits weiss waren. Somit landete diese Salami an einem Ort in der Natur. Das macht man eigentlich nicht, aber ich schleppe diese Salamischeiben ganz sicher nicht 2 weitere Tage mit mir herum. Nun glaubte die Dose SPAM daran und ich verputzte zwei leckere Tortilla Wraps mit.... Tataaaa... Tabascosauce! Lecker! Und scharf! Ich musste kraeftig trinken um die Schaerfe wieder aus meinem Mund zu bekommen obwohl ich das ja gewohnt war. Kostenlose cookies gab's auch noch, die ein anderer Wanderer in der Baerenbox gefunden hatte.

Weiter ging's wieder auf dem PCT in Richtung Norden. Einen langweiligeren Waldhatsch konnte man sich wohl nicht mehr ausdenken.

Mir begegneten noch ganz besondere Menschen: Diese waren mit Saege und anderen Werkzeugen ausgeruestet. Ich bedankte mich bei jeden von denen einzeln, da ich nun sicher sein konnte, dass der restliche Weg bis zur Kreuzung mit der Strasse frei von querliegenden Baeumen sein wird. Das war eine halbe Armee von 10 Leuten die hier unterwegs war um den Weg frei zu machen.

Einziges Highlight war ein Blick in die "Pumice Desert" was einfach nur wie eine etwas trockenere Landschaft aussah. Erfreulicherweise aenderte sich die Luftqualitaet. Es gab hier sogar auch wieder normale Wolken ueber mir und ein bisschen Blick auf blauen Himmel. Sehr schoen!

Dieser Hatsch ging meilenlang und ich hoerte eifrig Heavy Metal um mir die Zeit zu vertreiben. Als der Wanderweg einen anderen Highway kreuzte suchte ich einen anderen Wassercache, aber da war nichts. Tja, dann eben einfach so weiter. Eine Meile spaeter sah ich dann etwas blaues.... ist das... Ja! Ein Wassercache! Und da sitzen auch schon andere herum. Da gesellte ich mich dazu und trank wieder einen weiteren Liter aus dem Wassercache.

Hier war auch eine Schweizerin die mit Trailname "Streetfighter" hiess. Wie ich spaeter herausfinden konnte ist sie Mediengestalterin und ist aehnlich flexibel wie ich bezueglich des Reisens. Zwischen mir und dem Abendlager lagen nur noch 8 Meilen Wanderweg und 300 HM Aufstieg. Ich erwartete wieder mal nichts spektakulaeres, aber nach dem Aufstieg und einer starken Kehre stand ich dann vor einem Berg dessen Spitze aus erstarrtem Gestein bestand. Das sieht einfach sehr sehr beeindruckend aus. Nun noch weiter zum Thielsen Creek. Dort schnappte ich mir eine der naechstbesten Campsites, holte Wasser und kochte mir wieder irgend so ein Gericht das wieder mal fade schmeckte. Aber Tabasco hilft auch da! Tataaa.... es schmeckte gut. Ich verputzte auch noch eine Packung Kartoffelbrei sowie eine Tafel Schokolade. Jetzt bin ich wieder mal richtig satt.

Morgen werde ich vermutlich eine Alternativroute wandern. Um zu einem schoenen Campingplatz zu kommen, muss ich allerdings wieder mal 31 Meilen wandern. Tja... schon wieder so ein langer Wandertag. Aber so ist das halt einfach.