Tag 2: Gleich der erste 1000 HM Aufstieg

2018-05-20: Lake Morena → Mt. Laguna


Die Nacht an sich war relativ kalt. Ich haette erwartet, dass es hier etwas waermer waere. Allerdings war das kein Problem, da ich Ausruestung sogar fuer den Winter mit dabei habe. Irgendwelche Scheiss Truthaehne haben angefangen mitten in der Nacht herumzuschreien, was dann wieder die Hunde zum bellen animiert hat, was dann wieder andere Hunde animiert hat. Um 5 Uhr war nicht mehr an's Schlafen zu denken. Fuer mich ueberraschend wird es hier auch bereits um 5 Uhr morgens hell. Das wird noch eine entscheidende Rolle spielen.

Als ich alles zusammen gepackelt habe, war die Aussie (ich nenne die Roadrunner weil die so schnell ist) auch schon unterwegs. Sie meinte noch, dass sie irgendwo fruehstuecken wollte, dann war sie weg und ich sah sie dann auch nicht mehr. Als ich losmarschierte, war der See noch im Nebel gehuellt. Mit den ersten Sonnenstrahlen und damit auch einer gewissen Kuehle am Morgen fiel mir dann auch das schnelle Wandern nicht schwer. Allerdings habe ich bewusst etwas das Tempo herausgenommen. Schliesslich lagen noch 1km Aufstieg vor mir -- und das bei voller Sonne.

Erst mal habe ich meinen Kompass vermisst und habe schon vermutet, dass diesen irgendjemand geklaut hat. Spaeter kam ich darauf, dass dieser nur zu weit oben an meinem Schulterriemen angebracht war und nach hinten hing.

Als ich den Wanderweg in Gedanken durchspielte, erwartete ich eine oede einsame Wuestengegend. Was sich hier aber bot, war das genaue Gegenteil. Es gab natuerlich auch diese trockenen Einoeden wie z.B beim gestrigen Wandertag, aber heute gab es auch gruene Wiesen, Baeume, einfach gesagt eine richtig gruene Vegetation.

Nach ein bisschen auf und ab sowie 3 Stunden spaeter war ich dann auch schon an einem Campingplatz an dem Roadrunner fruehstuecken wollte, allerdings war diese schon wieder weg. Naja, aber fuer mich wird's Zeit zum Fruehstuecken. Genuesslich ass ich meine Salamischeiben und das trockene italienische Brot was nichts wiegt. Dann ging's auch schon weiter. Meinen blauen langaermligen Pulli stopfte ich unter das Topcase, was ich noch bereuen sollte...

Nun standen die 1km Aufstieg bevor. Nachdem es unter der Autobahn durch ging, folgte der PCT sobald einer Bergflanke und setzte mich komplett der Sonne aus. Immer wieder suchte ich Schatten hinter einem Baum, falls es einen gab. Der ganze Aufstieg wurde zur reinen Planung in der Richtung "wo ist der naechste Baum und habe ich noch genug Wasser". Vier oder mehr laengere Stopps habe ich an solchen

Baeumen eingelegt um mich zu entspannen. Ein Wolf meldete sich auch schon (Wolf = aufgeriebene Stellen zwischen den Beinen). Nach stundemlangem Aufstieg wandelte sich dann die Vegetation von einer ausgedoerrten Landschaft hin zu einem schoenen Waldgebiet. So etwas haette ich jetzt auch nicht erwartet. Damit konnte ich zumindest die letzten Hoehenmeter noch im Schatten laufen. Irgendwo gab es auch noch ein Rinnsaal. Prima, dann kann ich gleich meinen Wasserfilter ausprobieren! Aus der Pfuetze gewonn ich tatsaechlich sehr gutes und insbesondere kuehles Trinkwasser.

Eine Stunde spaeter war ich dann auch schon beim Campingplatz. Dort habe schon andere ihre Zelte aufgeschlagen und ich zahlte irgendeinem 2 Dollar fuer den geteilten Zeltplatz. Der Versuch die Hikerbox einzusehen oder einen Topf kaufen zu koennen misslangte aufgrund der Oeffnungszeiten von dem Dorfladen. Die Hikerbox ist eine Box, in die die Hiker (also Wanderer) einfach Zeug rein tun koennen was sie nicht mehr brauchen oder kostenlos Zeug herausnehmen koennen. Von jemand anders erfuhr ich aber, dass der Laden fuer das Herausnehmen etwas verlangte. Ganz schoene Frechheit! Wie auch immer, ich leihte mir wieder einen Topf von jemand anders (Sebastian wie ich am kommenden Tag erfuhr) und konnte mir leckere Nissan Nudeln kochen.

Quarter fuer einen Dusche hatte ich auch nicht, so ging's eben verdreckt in's Zelt zum schlafen. Achja, abends ist mir auch aufgefallen, dass ich meinen Pulli vergessen hatte. Dafuer muss ich auch noch Ersatz finden. Es ging sehr frueh in's Bett, da es hier schon um 8 Uhr dunkel wird.

Eine Sache wollte ich noch vom Vortag erwaehnen. Roadrunner wurde von einer Biene gestochen und als sie mich darum bat den Stachel aus ihrem Nacken zu ziehen, haben mehrere Bienen angegriffen. Nachdem wir die Flucht ergriffen hatte (erfolgerich) stellt sich mir die Frage, ob das vllt. die Killerbienen waren. Die haben uns sogar verfolgt!

So, das war's. Mehr Zeit bleibt nicht mehr fuer's Schreiben.