2018-08-15: CG Trout Lake Creek → WACS2261
Geschaetzte Strecke: 37 Meilen
Es wird spaeter und spaeter hell. Genauso wird es etwas kaelter in der Nacht. Nicht, dass ich mich darueber beschweren moechte. Ganz im Gegenteil finde ich das ganz gut. Nur in der Frueh koennte es dann halt doch wieder ein bisschen waermer sein. Am Besten so wie in einem Haus mit Bett und mit einer Heizung im Winter. Ich freue mich darauf bald wieder zurueck in der Zivilisation zu sein. Es sind nur noch ca. 12 Tage zu wandern und dann werde ich wieder allen Luxus haben den ich gewohnt war. Wobei ich mich mittlerweile sehr stark an das Zelten gewoehnt habe. Ich werde es sicher vermissen. Naja, mal schauen wie das wird wenn ich erst mal ankomme und auf einmal alles vorbei ist.
Erst um 6:45 Uhr startete ich in den heutigen Tag. Es stand erst mal ein kleiner 300 HM Aufstieg bevor, gefolgt von einem kleinen Abstieg und da sah ich schon den ganzen Hikertrash neben der Strasse sitzen. Hier warteten rund 5 Wanderer auf eine Mitfahrgelegenheit zu Trout Lake um dort Nachschub zu bekommen. Wie sehr mich das nerven wuerde wenn ich hier warten muesste... Ich lief froehlich einfach an denen vorbei da ich ja genug zu Essen mit dabei hatte.
Allgemein finde ich es unglaublich angenehm, dass ueber fast jeden groesseren Fluss hier eine Bruecke fuehrte. Ich haette sonst schon oefters meine Sandalen anziehen muessen um den ein oder anderen Fluss zu durchqueren.
Der naechste Teil des PCT fuehrte zuerst 600 HM hoeher. Nach einem kurzen Waldhatsch verlief dieser Aufstieg dann wieder durch einen abgebrannten Wald. Einfach unglaublich wenn ich mir ueberlege wie oft ich hier durch abgebrannte Gebiete laufe und morgen muss ich ja eine Umgehung wegen einem momentan noch aktivem Feuer wandern.
Dann verlief der Weg etwa auf gleicher Hoehe bleibend den Berg entlang. Ein riessen Berg war das namens "Mt. Adams". Man konnte ihn nicht ganz klar erkennen wegen den ganzen Rauchschwaden die es hier gab, aber trotzdem erblickte ich die unglaublich grossen Gletscher die sich massenweise um den Berg erstreckten. Was fuer ein grandioser Anblick!
Nachdem ich mich zuerst gewundert hatte, warum es hier nicht mehr Wasser gab, querte ich nach einiger Zeit sehr viele kleine Rinnsaale sowie kleinere Fluesse. Es gab hier sogar auch mal wieder ein Feld aus Lavagestein! Das werde ich wirklich vermissen. Diese Lavafelder waren wirklich eine der Highlights auf dem PCT. Als es dann endlich zum Abstieg ueberging traf ich bei einem See "Ren" wieder und plauderte mit ihm ein bisschen. Irgendwie sind wir wie mit einer magischen Kette verbunden. Trotz der Auszeit in Portland trafen wir uns jetzt schon wieder. Er machte dafuer eine Auszeit in Bent, eine andere Stadt.
Beim naechsten Fluss musste ich meinen Wasserfilter hart ran nehmen. Dieses Wasser war schon wieder milchig was von den ganzen Kleinstpartikeln daran kam. Tja, das hilft nix. Ich will jetzt frisches Wasser. Ich fuellte meine Filterblase und machte es mir unter einem Baum bequem. Schongleich kamen unglaublich viele Fliegen sowie insgesamt drei Moskitos. Diese drei sind jetzt tot. Es war auch Zeit fuer eine Mittagspause und ich mampfte ordentlich los. Da ich wieder mal viel zu schnell unterwegs war, konnte ich heute auch mehr essen. Zur Mittagspause waren es aber erst mal nur 3 Tortilla Wraps und dazu noch diverse Suessigkeiten. Meine armen Zaehne!!
Als ich weiter lief musste ich auch feststellen, dass auf meinen Kompass kein Verlass mehr war. Dieser zeigte nun endgueltig keine richtige Richtung mehr an. Vllt. bin ich aber nur in einem Gebiet in dem das nicht so gut funktioniert. Naja, mal schauen. Vllt. funktioniert er ja bald wieder.
Ueber einen langweiligen Waldhatsch gelangte ich dann zur Lavaspring. Dort soll es das beste Wasser auf dem ganzen PCT geben und ich pausierte hier gleich ein bisschen. Mehr und mehr Leute gesellten sich dazu und ich verputzte zwei weitere Tortilla wraps. So muss ich die wenigstens nicht mitschleppen!
Dann beschloss ich fuer heute noch ueber 10 weitere Meilen zu wandern. Wenn ich diese schaffe, dann kann ich es morgen auch bis zum Pass schaffen, auch wenn ich das gar nicht vor habe da das Geschaeft am Pass erst spaeter am Morgen aufmacht. Mal schauen...
Wie auch immer ging's weiter mit dem Wandern. Kurzum: Waldhatsch. Es gab einmal eine freie Sicht am hoechsten Punkt, allerdings war auch hier alles weit entfernte in Rauch eingehuellt. Tja, so ist das halt. Morgen wird's sicherlich noch schlimmer und dann sollte es wieder deutlich besser werden. Ich machte mich an den Abstieg und nach einer halben Stunde war ich sehr erleichtert als ich das Wasser plaetschern hoerte und ein Zelt sah. Damit habe ich heute auch genug zu trinken und ich muss auch nicht alleine uebernachten.
Zum Abendessen gab es "Italian style Peppersteak". Wow! Ein wahrer Leckerbissen. Das hatte ich schon vorher und ich freute mich schon darauf. Tja, das war's schon mit diesem Tag. Der Anblick von Mt. Adams war auf jeden Fall sehr beeindruckend.