Tag 78: Auf dem Planeten Vulkan

2018-08-04: Irgendwo im Gebüsch → CS bei Parkplatz


Geschaetzte Strecke: 31 Meilen

Um 6:30 Uhr ging's los. Ich hatte sehr schlecht geschlafen. Erst mal standen etwa 300 HM Aufstieg bevor und etwa am hoechsten Punkt gab es dann freie Sicht und die anderen beiden lungerten hier auch schon rum. Da ich Empfang hatte, fuehrte ich gleich eine Amazon Bestellung durch um mir ein neues Keyboard zu bestellen. Schon toll wenn man das heutzutage alles einfach so machen kann.

Beim weiterlaufen hatte ich auch schon bald einen Ausblick auf die Three Sisters Berge. Das sind drei Berge welche jeder fuer sich ein Berg war und diese drei standen hier in der Gegend ohne andere Berge aussen herum.

Die Landschaft war wieder mal deutlich gruener aber hatte teilweise auch abgefackelte Waldstuecke. Das gruenere kam wohl von dem ganzen Gletscherwasser das vom Berg herunterstroemte.

Nach 14 Meilen gab es dann auch die erste Pause in der ich frisches kuehles erfrischendes Gletscherwasser trank. Einfach toll nach den paar Tagen Wasser aus lauwarmen Seen.

Ueber mir sah ich dann auch noch dichte Wolken. Es wird doch nicht zu regnen anfangen?!!! Auf dem suedlichen Sister Berg bestaunte ich die Gletscher. Ich bin einfach beeindruckt von dieser Kulisse. Die Natur ist hier fast wie in der High Sierra, nur dass man nicht jeden Tag ueber einen oder mehrere Paesse scheppern muss.

Das naechste kuehle erfrischende Wasser gab es aus dem Obsidian Fluss. Dieser stroemte durch eine besondere Gegend in der es ein sehr besonderes Gestein gab. Dieses heisst vermutlich Obsidian und war schwarz schimmernd. Es erinnerte mich an Feuerstein. Ist das vllt. das gleiche? Aber funken wollten nicht spruehen als ich Stein auf Stein schlug. Die ganze Gegend hatte den Eindruck als ob ein Obsidianmeteor auf die Erde einschlug und dessen kleine Splitter hier ueberall verteilt wurden. So etwas hatte ich vorher auch noch nie gesehen. Einen kleinen Splitter steckte ich mir schnell ein. Den werde ich als Andenken mitnehmen.

Der Obsidianbereich war selbst nur zwei Meilen lang aber die Landschaft sollte bald noch mehr zu bieten haben. Wasser gab es hier genug. Alle paar Meilen gab es einen anderen Fluss an dem ich mich nur bedienen brauche. Ich hatte viel zu viel Essen mit dabei. Durch das Essen beim Elk Lake Resort und das schnellere Wandern werde ich dazu gezwungen auch mehr zu Essen. Ich habe das Gefuehl, dass ich wieder etwas zunehme, aber das kann taeuschen.

Das naechste Highlight gab es beim Wanderweg in der Naehe des North Sister. Es gab bereits Felder aus Lavagestein ein paar Tage oder Wochen zuvor, aber das hier hatte eine neue Dimension. Hier bestand fast alles nur aus Lavagestein. Dies war hier so verstreut als ob der Vulkan dieses Gestein erst vor ein paar hundert Jahren ausgespuckt hatte. Der Wanderweg schlaengelte sich durch diese Felder und ich war wieder mal einfach nur erstaunt wohin mich der PCT fuehrte. Ich sollte wohl erwaehnen, dass das nicht einfach nur flache Lavafelder waren, sondern ganze Huegel und andere Abstrakte Landschaften welche dadurch geformt wurden.

In der Ferne sah ich dann auch wieder richtige Berge. Der Flachlandhatsch von Oregon scheint nun endgueltig beendet zu sein. Der weitere Weg war etwas sandig was ich eher suboptimal fand, da ein Aufstieg auf Sand einfach nicht schoen ist. Mit einem Blick zurueck verabschiedete ich mich von den "Three Sisters". Schoen war's mit euch!

Bei dem South Mattieu lake hiess es nun Wasser zu holen. Das Wasser muss dann auch fuer morgen bis zum Big Lake Youth Camp reichen. Ganze vier Liter wurden es am Schluss mit denen ich in meinem Rucksack weiter wanderte.

Als ob der vorherige Lavaweg nicht ausgereicht haette, ging's nun weiter. Allerdings war dieser Weg alles andere als gut praepariert. Das war ein wahrer Fussgelenkdreher und unglaublich anstrengend. Ich kam auch gefuehlt nicht wirklich voran da sich der Weg durch diese Lavalandschaft windete.

Meine Beine waren auch vom ganzen Lavasandstaub total verdreckt. Dieser Staub ist so fein, dass er durch alle feinen Ritze dringt, auch durch die von meinen Schuhen.

Jetzt stand noch die Querung der Strasse an. Irgendjemand hat durch diese Lavalandschaft doch tatsaechlich eine Strasse durchgebaut! Dann gab's noch mehr Lavahatsch und schon bald erreichte ich eine der kleinen gruenen Inseln mit Baeumen die es hier in den Lavagebieten gab.

Dann sah ich eine Papierschachtel und darin befand sich Bier! Trailmagic!!! Hell yeah! Diese kleine gruene Insel war zugleich der Parkplatz fuer die Tagesausfluegler und es gab hier sogar Campingmoeglichkeiten. Hier bleibe ich.

Spaeter kamen noch andere Wanderer mit dazu um hier zu zelten. Zum Abendessen gab es Chicken GungBo was einfach nur langweilig schmeckte. Wie kann man nur den ganzen Geschmack aus dem Essen herausbekommen?!?

Jetzt habe ich doch diesen Tag ausformuliert. Aber dieser Tag mit dem Obsidiangestein und den Lavafeldern war ein wirklich Besonderer fuer mich.